Namibia/Botswana
Namibia-Botswana-Viktoria Fälle
6000 km zum Grossteil auf Schotter- und Sandpisten ohne Kompass und GPS, dies war bis dato unser anstrengendstes Abenteuer.
Speziell auf Botswanans Sandrouten glich die Orientierung einem Lotteriespiel, verwunderlich war, dass wir uns in dieser Wildnis nur einmal verfahren haben. Am Campground in der Savute kamen wir gehörig ins schwitzen als auf dem Weg von den Gemeinschaftstoiletten plötzlich ein Löwe aus dem Gebüsch ca. 10 Meter vor uns auftauchte, Gott sei Dank war sein Hunger bereits gestillt. Für erhöhten Herzschlag sorgten zusätzlich die grossen Elefantenherden mit den vielen Jungtieren, die unseren Weg kreuzten, als wir entlang der Chobe Riverfront mit unserem Allrad im Sand steckengeblieben sind. Alleine inmitten von hunderten Elefanten wird einem so richtig bewusst wie klein und hilflos man sich fühlen kann. Ungewöhnlich gleich unsere ersten beiden Tage: Regen und starke Gewitter in der Namib Wüste und Sossusvlei.
Unsere Route:
- 2004: Windhoek-Namib Wüste- Sossuslvei-Swakopmund-Cape Cross-Skelettküste-Damaraland-Twyfeltontein-Kaokoveld (Wüstenelefanten)-Purros (Himbas)-Etoshapfanne-Caprivistreifen-Livingstone-Viktoria Fälle-Chobe NP-Savute NP-Kwai River-Moremi NP-Okavango Delta-Maun-Windhoek.
- 2005: fuhren wir von Südafrika aus für 5 Tage ins südliche Namibia zum Fish-River-Canyon (zweitgrösster Canyon der Welt), nach Lüderitz und zur Geisterstadt Kolmannskuppe. Weiter zum Köcherbaumwald nach Messosaurus, benannt nach dem vor kurzen entdeckten, sehr gut erhaltenen ältesten Fossil des südl. Afrikas, einem Messosaurus (ca. 280 Mill. Jahre alt).
- 2011: Jahrhundertregen in Namibia
- April 2011: Seit 1934 hat es nicht mehr so viel geregnet. In Swakopmund gab es an einem Tag mehr Niederschläge als in den vergangenen 8 Jahren zusammen. Große Überschwemmungen waren die Folge, viele Orte standen komplett unter Wasser. In den Unterkünften und am Campingplatz konnten wir uns ein paar Mal nur auf Sandsäcken fortbewegen. Trotzdem kamen wir mit unserem Allradcampervan auf den Schlamm, Schotter und Sandpisten relativ gut vorwärts. Lediglich die geplante Fahrt entlang der Skelettküste nach Terrace Bay mussten wir streichen, da sich der Ugab River in einen reissenden Strom verwandelte und nicht zu passieren war. Jene, die nicht mit einem Allrad unterwegs waren, hatten große Probleme. Wir sahen öfters PKW´s und Busse, die in den Flussbetten steckenblieben und nicht weiterfahren konnten.
Für uns war es eine der schönsten Reisen. Die gesamte Landschaft hat geblüht und war tropisch und grün. Absolut unüblich für Namibia. Die Epupafälle im Norden an der Grenze zu Angola verwandelten sich in zahlreiche wilde Wasserfälle, die Etoschapfanne stand zur Gänze unter Wasser, in der Namib Wüste gab`s ein Blumenmeer und in Sossusvlei riesige Seen zwischen den einzelnen Dünen. Ein Anblick, den es alle 10 bis 15 Jahre zu sehen gibt.
Unsere Reiseroute: Windhoek-Waterberg-Etosha NP-Opuwo-Epupa-Twyfelfontein-Cape Cross-Swakopmund-Namib Naukluft NP-Sossusvlei-Windhoek - April 2012: Durchquerung der Namib Wüste und ins Kaokovel
Lange war es nicht sicher ob wir unseren Plan umsetzten können. Wir hatten Schwierigkeiten einen Auto Vermieter für unseren Trip zu finden. Im Nachhinein gesehen verständlich: Zuerst 1 Woche nur im Sand über die höchsten Dünen Afrikas und dann 1200 KM im Kaokoveld auf Stein, Sand und Schotterpisten und über einen der schwierigsten Pässe Afrikas. Nach ca. 20 Absagen hatten wir doch noch Glück.
Unser Plan war bei den südlichen Tirasbergen in die Namib Wüste zu fahren und diese dann von Süd nach Nord zu durchqueren. Alleine ist eine solche Fahrt nicht erlaubt. Eine einzige Firma hat die Konzession für diesen Trip. Insgesamt waren wir 5 Jeeps. Wir mussten uns öfters gegenseitig helfen und aus dem Sand befreien, das Fahren in den Dünen hat zwar richtig Spass gemacht, war aber kein Hong lecken. Trotzdem war es eine der schönsten Wochen in unserem Leben. Zuerst ging es auf der D3707 entlang einer wunderschönen Landschaft bis nach Kaanan, wo wir in die Wüste fuhren. Die Regenzeit war gerade vorbei, die sonst karge Landschaft dadurch tropisch und grün und mit Blumen übersät. Nach einigen Tagen in der Wüste erreichten wir die große und kleine Langewand. Dort grenzen die hohen Dünen direkt am Meer. Ein Traum hier sein zu dürfen. Über alten Diamantenstädte im Sperrgebiet und verschiedene Wracks (ua. Eduard Bohlen) erreichten wir Sandwich Harbour, wo wir nochmals alleine zwischen den Dünen campierten. In Walvis Bay endete der erste Teil unserer Reise.
2 Tage hatten wir Zeit um unserer Fahrzeug zu überprüfen, die Benzin und Wasservorräte aufzufüllen und das 1000 KM entfernte Ruacana an der Grenze zu Angola zu erreichen. Dort trafen wir uns zu unserem nächsten Abenteuer: 1200 Kilometer durch das menschenleere Kaokoveld. Zuerst wollte ich diesen Trip alleine starten, aus Gründen der Vernunft und Drängen meiner Frau entschlossen wir uns doch diese Tour mit anderen Gleichgesinnten durchzuführen. Es ging doch über einen der schwierigsten Pässe Afrikas. Wir waren 4 Fahrzeuge. Von Ruacana ging es auf der D3700 entlang des Kuenene bis zu den Epupa Fällen, die uns noch aus dem Vorjahr in einzigartiger Erinnerung geblieben sind. Uns gefallen sie viel besser als die mehr bekannten Viktoria Fälle. Dann ging es zum Van Zyls Pass. Alleine die Anfahrt hat es in sich. Die letzten 20 KM besteht nur Schotter und Steinen. Dauer ca. 1 Tag. Mehrmals mussten wir selber Hand anlegen und Steine verlegen um nicht mit unserem Auto aufzusitzen und stecken zu bleiben. Oben angekommen ist die Aussicht zwar wunderschön, es geht aber noch ca. 2 KM bergab auf Stellen, die ein Gefälle von über 45% aufweisen. Die ersten beiden Stufen sind wirklich beängstigend, ich war mir nicht sicher ob ich das schaffen werde. Im Marienfluss und Hartmanns Valley erreichten wir wieder den Kuenene. Wir besuchten mehrere Dörfer der Himbas, die in totaler Armut in dieser kargen Landschaft leben. Da weis man wirklich wie gut es uns in unserer westlichen zivilen Welt geht. Entlang der Grenze zur Skelettküste erreichten wir unser letzetes großes Ziel, Purros, wo wir nach Wüstenelefanten suchten. In der Nacht waren diese im Camp nur ca. 4 Meter vor unserem Zelt entfernt. Tagsüber waren sie schwer zu finden. Nach Ende der Regenzeit war im Hoanib Valley noch Wasser und alles Grün und dichte Vegetation.
Für uns waren diese beiden Trips, 4 Wochen in totaler Abgeschiedenheit eine wunderschöne Erfahrung und Zeit die wir nicht vergessen werden. Einmal die Zeit vergessen, nicht von den Medien abhängig zu sein, die Natur, Tiere und einsamen Landschaften so richtig geniesen und abschalten. Wir hatten Glück, dass unsere beiden Gruppe sehr klein waren und wir nette Leute trafen. Wichtig für uns war auch, dass wir öfters die Möglichkeit bekamen uns etwas abzusetzen und so unserer Leidenschaft, dem Fotografieren und Filmen alleine nachgehen konnten. Gerade zu Sonnenaufgang und Untergang in diesen abgelegenen Landschaften eine einzigartige Erfahrung. - Namibia/Botswana 2013
Im März 2013 sind wir wieder in der Regenzeit nach Namibia/Botswana aufgebrochen.
Zuerst ging es mit dem Jeep meines Freundes Armand Basson und unter seiner Führung für mehrere Tage in die Namib Wüste. Von der Gobabeb Forschungsstation über die „Langewand“, Conception Bay und Sandwich Harbour nach Walvis Bay. Der afrikanische Sternenhimmel und Stille der Namib und die verschiedenen Wüstenlandschaften sind einzigartig.
Der Caprivi Streifen ist wegen der üppigen Vegetation und dem hohen Gras während der Regenzeit nicht unbedingt die beste Zeit für Tierbeobachtungen, aber für schöne, grüne Landschaften und zum Fotografieren ideal. Das wir im Caprivi keinen einzigen Elefanten sahen hat uns doch etwas überrascht.
Das sollte sich in Botswana ändern. Im Chobe NP gibt es mittlerweile ca. 160.000 Elefanten. Nachdem wir in der Chobe Riverfront mehrere Löwen entdecken, die gerade ein Warzenschwein verspeist haben, hautnahe Begegnungen mit den grauen Riesen.
Ein absoluter Höhepunkt und unvergesslich waren mehrere Tage auf dem Hausboot Ichobezi am Chobe River. Wir kamen so nahe an die Elefanten, Hippos und Krokodile und zahlreichen Wasservögel.
Die Viktoria Fälle sind während der Regenzeit imposant und nur aus der Luft gut erkennbar. Am Boden wurden wir trotz Regenschutz völlig durchnässt. Zurück in Botswana holten wir uns die letzten Informationen über Kubu Island ein. Wir wagen die Fahrt trotz Warnungen der Afrikaner. Sie liegt mitten im Nichts und ist nicht leicht zu finden. Kubu Island ist eine Granitinsel, die von uralten Affenbrotbäumen bewachsen ist. Ein mystischer Ort, ein Naturdenkmal und ein heiliger Platz bei den Einheimischen, den San.
Kubu I. liegt in den Makgadikgadi Pans, den größten Salzpfannen der Welt. Die Pans sind Teil einer großen Zebra-Migrationsroute. Es ist die wohl letzte verbleibende große Tierwanderung – außer der Migration der Gnus in der Serengeti und Masai Mara. Die Klimaveränderungen waren auch hier deutlich zu spüren. 2013 war es trocken, es hat nicht geregnet und deshalb sind kaum Tiere in den Pfannen. Nur beim Boteti, als wir nicht mehr damit gerechnet haben stossen wir auf tausende Zebras.
Eine weitere seltene Begegnung hatten wir mit Bushbabies in der Nähe von Maun. Abschließend noch der Höhepunkt als wir 2 Afrikaner kennengelernt haben mit denen wir alleine 2 Tage bei unseren Lieblingen, den Erdmännchen verbringen durften. Die Kolonie umfasste 15 Tiere, darunter 9 Babies.
Unsere Route:
Windhuk-Swakopmund-Namib Wüste-Walvis Bay, Hoba Meteorit-Caprivi-Chobe Riverfront- Hausboot Ichobezi am Chobe Fluss- Viktoria Fälle (Zimbabwe Seite)-Kubu Island, Nxai Pan- Makgadikgagi Pfanne-Boteti-Maun (Flug übers Okavangodelta) Okambara-Windhuk